Auch Bürgermeister Schmutz glänzt bei seiner Premiere

Die Faszination ist ungebrochen: Bei der 23. Auflage des Triathlon-Festivals in Ladenburg gab es unter den rund 1500 Startern abermals einige Einsteiger. Auch sie erlagen jetzt dem Reiz des Dreikampfs aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Unter ihnen befand sich mit Bürgermeister Stefan Schmutz ein prominenter Starter im breitensportlichen Wettkampfteil, der sich hervorragend schlug.

Dagegen nimmt Leistungssportler Timo Bracht bald seinen Hut: Der Eberbacher beendet seine großartige Profi-Karriere. An seinem 42. Geburtstag wurde er in Ladenburg, wo er schon so oft gestartet ist und als Sympathieträger gilt, umjubelter Zweiter hinter Titelverteidiger Florian Angert. Bei der Siegerehrung vor der rauschenden Finisher-Party mit Musikern der Grönemeyer-Band und starken Gastsängern ließ Bracht den Gesamtorganisator Günter Bläß strahlen: Das Triathlon-Ass zählte diesen „Römerman“ nämlich prompt zu seinen drei „Top-Momenten“.

Mit der Sportart aufgewachsen

Doch der Reihe nach: Der Tag begann mit dem Start der Jüngsten im Freibad. Nach bald einem Vierteljahrhundert Triathlon in der Römerstadt wachsen viele mit diesem Wettkampf auf. Zum Nachwuchs zählen die Brüder Wolbert: Der jüngere Lucas (8) machte zum zweiten Mal beim „Schnuppertriathlon“ ohne Zeitnahme mit. Pius (12) nahm bei seinem vierten Start zusammen mit Kumpel Philipp Strohmayer erstmals am Schülerwettbewerb des breitensportlichen Fitnesstriathlons teil. Alle drei waren sich einig: „Es ist echt toll und muss jedes Jahr sein.“ Das findet auch Shaiya Kettel aus Dossenheim, der bei seinem zweiten Start Kyrill Barth mitgebracht hatte und feststellte: „Es lief super.“

Lob für die Helfer

Zufrieden zeigte sich auch das Ladenburger Stadtoberhaupt, nachdem es seine Premiere in dieser Disziplin in der bemerkenswerten Zeit von einer Stunde und 29 Minuten bewältigt hatte. „Wir freuen uns, dass die Sportstadt Ladenburg einen so sportlichen Bürgermeister hat“, sagte Kurt W. Zepf anerkennend, der die Wettkampfzone im Freibad managte.“Es ist erstaunlich, was die vielen Ehrenamtlichen hier auf die Beine stellen: Das ganze Festival ist Werbung für die Sportstadt“, erklärte Schmutz. Wie er hatte auch Anne Glombitza erstmals 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen absolviert. „Eine Stunde und 50 war das Ziel, und ich hab’s in 1:31 geschafft“, strahlte die Mutter, Lehrerin und Amateurschauspielerin, die regelmäßig joggen geht und sich irgendwann dachte: „Ich probier’s einfach mal beim Triathlon.“

Schon zum wiederholten Male nahmen Dieter Lehmkuhl und seine Frau mit ihren Kindern aus einem Ort südlich von Toulouse einen der weitesten Anfahrtswege auf sich. „Sport machen, alte Kumpel treffen und die Eltern besuchen“ – das ist für den in Ladenburg aufgewachsenen Lehmkuhl Motivation genug, alljährlich zum Triathlon aus Frankreich anzureisen. Für alle Starter und Besucher gab es nicht nur ein hervorragendes Rahmenprogramm, für das Mitorganisatorin Christel Platz sogar den Weltklasse-Artisten Jochen Pöschko aus Schriesheim als Jongleur gewonnen hatte. Johannes Kliesch und Felix Bauer verteilten auch „Snocks“ – und zwar gratis. Die Gründer eines Ladenburger Start-ups, das jene Sneakersocken anbietet, wollten „überzeugen, nicht überreden“. Obendrein sammelten die beiden 22-Jährigen Spenden für eine gute Sache.

Als wohltuend empfanden viele Starter des leistungssportlichen „Römerman“-Wettkampfs auch die Alphornbläser aus Ladenburg, Schleswig-Holstein und Ravensburg, die sich zum großen Treffen in Weinheim hier versammelten. Ihre majestätischen Klänge begleiteten die begeistert reagierenden Athleten beim „Einschiffen“ auf der „Königin Silvia“ an der Bury-Skulptur.

Schnell wie selten zuvor

Von dort aus ging es für Bracht und Co. zum Start auf dem Neckar bei Edingen. Hunderte von Zuschauern erwarteten sie am Fähranleger in Ladenburg. Nach nicht einmal 17 Minuten auf der 1,8 Kilometer langen Schwimmstrecke stieg der spätere Sieger Angert, von großem Beifall begleitet, als erster aus dem Wasser. So schnell wie selten zuvor waren die Schwimmer unterwegs gewesen. Nach den Neckarfluten warteten Wogen der Begeisterung auf die Sportler: „Superströmung, Superstimmung“, fasste Mitorganisator Jürgen Hilberath zutreffend zusammen.

Bei der „Finisherparty“ ging es dann richtig rund mit Rock, Soul und Reggae vom Feinsten. Da konnte auch Festivalchef Bläß endlich entspannen und feststellen: „Dank einer hervorragenden Zusammenarbeit aller ist alles reibungslos gelaufen.“ Was ihn ebenso freute: Bei der Benefiz-Versteigerung eines Radrahmens mit den Unterschriften der „Römerman“-Sieger kamen 500 Euro für das Kinderhospiz „Sterntaler“ zusammen.

 

Quelle: Mannheimer Morgen (http://www.morgenweb.de)


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