Gluthitze der härteste Gegner

„Brutal“, „abartig“ oder „extrem hart“. Beim 20. Ladenburger „RömerMan-Triathlon“ war die große Hitze am Samstagmittag für die Athleten der eigentliche Gegner. „Ich habe allein beim Radfahren zwei Wasserflaschen getrunken“, sagte Patrick Lange, der auf der olympischen Distanz bei den Männern in der Gesamtzeit von 2:10:21  Stunden am schnellsten war, beim Zieleinlauf im Stadion aber mit den 400 Zuschauern noch feiern konnte.

„Schon beim Schwimmen habe ich zusammen mit meinem Kumpel Paul Schuster voll attackiert“, sagte der Gewinner der Vorjahres und Starter des TuS Griesheim. Lange und Schuster gingen beinahe zeitgleich auf das Rad. Dort hängte der spätere Sieger seinen Teamkollegen, der am Ende Zwölfter wurde, dann allerdings ab. Als Lange auf die Laufstrecke ging, hatte er 1:30 Minuten Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger, Lokalmatador Michael Göhner (Team Erdinger Alkoholfrei).

„Ich war leider beim Schwimmen schon zwei Minuten hinten dran, Patrick ist auch sehr gut auf dem Rad gewesen, die 1:30 Minuten holt man dann auch beim Laufen gegen ihn nicht mehr auf. Da war nix drin“, befand Göhner, der am Ende in 2:13:02 Stunden auf Platz zwei vor Steffen Kundel (DSW Darmstadt/2:17:27) ins Ziel im Römerstadion kam.

„Beim Triathlon in Heidelberg am kommenden Sonntag will ich nun versuchen, meinen Vorjahressieg zu wiederholen“, kündigte Patrick Lange an. Der 27-Jährige könnte dann auch seinen Titel als Gesamtsieger des BASF Rhein-Neckar-Triathlon-Cups verteidigen. „Aber in Heidelberg gibt es wieder ein ganz anderes Rennen“, sagte der zweifache Deutsche Triathlon-Meister.
Bei Frauen war es lange spannend

Bei den Frauen war es bis zum Laufen ein sehr spannender Wettkampf. Franziska Fleck kam als Schnellste aus dem Wasser. Doch auf dem Rad holten Laura Philipp (Team Erdinger Alkoholfrei) und Leonie Pötsch (TuS Griesheim) die erfahrene Dreikämpferin schnell ein. „Viel trinken, das war ganz wichtig“, sagte Philipp, die sich erst beim Laufen den entscheidenden Vorsprung auf Pötsch herausarbeitete. Letztlich kam die 27-Jährige in der Zeit von 2:25:46 Stunden und damit rund dreieinhalb Minuten vor der ersten Verfolgerin (2:29:12) über den Zielstrich. Platz drei belegte Almuth Grüber (2:34:44) vom Engelhorn Sports Team/MTG Mannheim.

„Unterwegs wurden wir immer wieder von Anwohnern mit dem Gartenschlauch abgespritzt. Ich habe mich nach jedem Tropfen gesehnt“, sagte Philipp, die momentan in Schwäbisch Gmünd lebt und nach dem Sieg in Mußbach gestern in Ladenburg nun schon ihren zweiten Triumph beim Triathlon-Cup 2014 feierte. „Ich hatte eigentlich noch Nina Kuhn, die in Maxdorf gewonnen hatte, auf der Rechnung, aber sie ist ja leider nach dem Schwimmen ausgestiegen“, so Philipp, die erst seit drei Jahren Triathlon-Wettkämpfe bestreitet: „Schwimmen musste ich ganz neu lernen, doch meine Trainerin Jutta Grimmer, eine ehemalige Spitzenschwimmerin, hat mir vieles beigebracht.“ Wie Patrick Lange will auch Philipp am kommenden Sonntag ihren Vorjahressieg in Heidelberg wiederholen. „Dort habe ich 2013 ja einen Streckenrekord aufgestellt. Ich freue mich darauf.“

Markus Gomer vom Hauptsponsor BASF erklärte, dass das Unternehmen den Triathlon-Cup Rhein-Neckar weitere drei Jahre unterstützen wird. Der Leiter Sport und Gesundheitsförderung der BASF lobte in Ladenburg den Veranstalter: „Wegen der großen Hitze hat man an mehr Stellen Betreuer und Sanitätspersonal bereitgestellt. Die Organisation klappte einwandfrei“, so Gomer.

Ladenburgs Bürgermeister Rainer Ziegler bilanzierte: „Die DLRG hat beim Schwimmen einige Athleten aus dem Wasser geholt, aber größere Zwischenfälle sind mir nicht bekannt.“ Sein Fazit: „Der Triathlon und Ladenburg, das gehört zusammen.“

 

Quelle: Mannheimer Morgen


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