Florian Angert nutzt den Heimvorteil

Für Florian Angert war und ist der RömerMan in Ladenburg einfach ein Heimspiel. „Die Stadt liegt auf meiner Trainingsradstrecke, ich fühle mich hier einfach richtig wohl, kenne viele Stellen“, berichtete der 24-jährige Triathlet, der am Samstag seinen Sieg aus dem Vorjahr auf der olympischen Distanz über 1,8 Kilometer Schwimmen, 41 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen wiederholte.

Und was war das für ein souveräner Erfolg: Bereits als Angert aus dem Wasser kam – er benötigte für die 1800 Meter im Neckar nur 15:03 Minuten – hatte er einen großen Vorsprung, den er beim Radfahren ausbaute. Auf der Laufstrecke ließ der Weinheimer dann bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit nichts mehr anbrennen. „Die zehn Kilometer lange Strecke ist ganz schön verwinkelt, aber das kommt mir zugute. Ich kenne hier ja fast alles.“ Letztlich lief Angert in 2:02,55 Stunden unter dem Applaus der rund 700 Zuschauer über den Zielstrich im Römerstadion und hatte sogar noch die Zeit, sich den Luftballon-Kindern, die ihn begleiteten, zu widmen.

„Wenn man so eine Führung hat, dann kann man den Zieleinlauf auch mal richtig genießen“, strahlte Angert. Vier Minuten hinter dem Sieger kam Markus Rolli (Team Dietrich/2:06:45 Stunden) ins Ziel. Kurios: Dem RömerMan-Neuling war nicht klar, dass vor dem Zieleinlauf noch eine Stadionrunde zu absolvieren hatte, bemerkte aber schnell seinen Fehler. Paul Schuster (TuS Griesheim/2:07:16) wurde Dritter.

Letzterer hatte Angert als seinen Hauptkonkurrenten gesehen. Dass der dann doch weit abgeschlagen hinter ihm landete, überraschte Angert. „Echt, nur Dritter? Hätte ich nicht gedacht“, sagte der Sieger, der sich auch über seine gute Zeit wunderte. Dafür hatte Angert aber schnell eine Begründung: „Die Strömung im Wasser war diesmal stark. 2015 hatte ich gar nichts gemerkt“, sagte der derzeit Führende de BASF-Triathlon-Cups, der schon die Auftaktveranstaltung in Mußbach gewonnen hatte. Nächste Woche in Heidelberg peilt Angert nun seinen dritten Streich an: „Das ist wieder so ein Heimspiel. Wenn ich dort auch gewinne, dann überlege ich mir schon, den Triathlon in Viernheim auszulassen.“

Beste Frau in Ladenburg war Lena Berlinger (Menges Triathleten), die in der Zeit von 2:19:03 über die Ziellinie kam. Die 28-Jährige distanzierte die Vorjahressiegerin Nina Kuhn (Team equipe Red/2:22:31) und hatte letztlich dreieinhalb Minuten Vorsprung. Mußbach-Siegerin Katharina Wolff (Tri-Team Heuchelberg/2:23:35) wurde Dritte. Schnellste Schwimmerin war noch Franziska Fleck (Soprema Team TSV Mannheim/16:28 min), aber schon 20 Sekunden später kam Berlinger aus dem Wasser. Auf der Radstrecke ging die spätere Siegerin rasch in Führung und setzte sich deutlich von der Konkurrenz ab. „Als ich beim Radfahren gesehen habe, dass auf einmal niemand mehr in Sichtweiter hinter mir war, war ich ziemlich erleichtert“, berichtete Berlinger, die nun in Heidelberg und auch in Viernheim erneut ganz vorne mitmischen möchte.


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