Sondertraining mit dem Weltmeister sichert den Sieg

Katja Schumacher und Sebastian Kienle gewinnen beim 13. Ladenburger "RömerMan" / Bracht und Stadler richten ihren Blick nach Hawaii

Einen bleibenden Eindruck hatte Katja Schumacher offenbar bei Normann Stadler hinterlassen. Zwei Tage vor dem Ladenburger "RömerMan" waren beide noch die Radstrecke über den Weißen Stein bei Dossenheim abgefahren. "Ich bin vorweg gefahren, Katja hing die ganze Zeit hinter mir, ein anderer Mitfahrer musste bei dem Höllentempo von uns beiden resigniert aufgeben", erzählte der Ironman-Weltmeister, der sich nach seiner Verletzung von Frankfurt ebenso wie Timo Bracht noch nicht wieder für einen Start in der Römerstadt fit fühlte und nur als Zuschauer vor Ort war. "Kein Zweifel: Katja gewinnt heute", hatte sich Stadler schon nach dem Schwimmen festgelegt.

Und die Vorjahressiegerin ließ ihren Trainingspartner nicht im Stich: In überlegener Manier sicherte sie sich nach 1,8 Kilometer Schwimmen, 42 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen in 2:19,36 Stunden den obersten Platz auf dem Treppchen, gewann damit zum dritten Mal den Rhein-Neckar-Triathlon-Cup und sicherte sich auch den Landesmeister-Titel. "Ladenburg ist einfach meine Lieblingsstrecke", erklärte Schumacher. Neben dem Radfahren hatte sie in den vergangenen Wochen vor allem am Schwimmen gefeilt. "Langsam macht sich das bemerkbar", strahlte sie, nachdem sie bereits als erste Frau und sogar noch vor dem späteren Herren-Sieger aus dem 22 Grad warmen Neckarwasser gestiegen war.

Dicht auf den Fersen war ihr da allerdings noch Heidi Jesberger, die am Ende in 2:26,46 Stunden Zweite wurde. Doch auf der Radstrecke zahlte sich dann offensichtlich Schumachers Heimvorteil sowie das Sondertraining mit Stadler aus. "Ich bin die Strecke heute Morgen zum ersten Mal mit dem Auto abgefahren", berichtete die Freiburgerin Jesberger, "da bin ich ganz schön erschrocken".

Bei den Herren hatten den sportlichen Leiter Jürgen Hilberath am Mittwoch vor dem Wettkampf mit den Absagen von Timo Bracht und Normann Stadler gleich zwei Hiobsbotschaften innerhalb einer Stunde erreicht. Vergeblich musste er dann auch noch auf Vorjahressieger Luke Dragstra warten, der – obwohl gemeldet – offenbar kurzfristig auf einen Start verzichtet hatte. So entwickelte sich das Rennen zu einem Dreikampf zwischen Clemens Coenen, der bis nach dem Radfahren in Front lag, Jonathan Zipf und Sebastian Kienle, der letztlich in 2:05,48 knapp die Nase vor Zipf (2:06,27) und Coenen (2:06,59) hatte. Gleichwohl haderte der Vorjahres-Sieger des Rhein-Neckar Triathlon-Cups mit seiner Schwimm-Leistung: "Im Training klappt es perfekt, im Rennen steige ich aber jedes Mal zwei Minuten nach den anderen aus dem Wasser." Etwas Positives hat das natürlich: "Dann gibt es keine Zeit mehr zum Taktieren – es bleibt nur volle Pulle", erzählte Kienle, der ab Herbst in das Profi-Lager wechseln will.

Gerne wären indes auch Stadler und Bracht an den Start gegangenen – "aber wir sind einfach auch nur Menschen", sagte der Sieger des Frankfurter Ironmans, Timo Bracht. Die Akkus seien einfach noch leer. Etwas besser geht es derweil dem Rücken von Normann Stadler, "doch ein Start wäre unvernünftig gewesen". Das Augenmerk beider liegt eindeutig auf Hawaii. Zuvor werden sie am 5. August aber wohl noch in Heidelberg an den Start gehen.

Quelle: Mannheimer Morgen http://www.morgenweb.de


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