Wettkampfbericht von Patrick Lange

BASF Rhein Neckar Cup Sieg zwei in Ladenburg

Auch den zweiten Lauf der TCRN (Triathlon Cup Rhein Neckar) konnte ich für mich entscheiden. Wieder war es ein sehr stark besetztes Rennen und wieder war es Michael Göhner mit dem ich mir ein packendes Duell liefern konnte.

Schon vor dem eigentlichen Startschuss hat dieser Wettbewerb eine Besonderheit. Mit dem Schiff geht es 40 min vor dem Start flussaufwärts zur Startlinie. Dort setzte sich dann das Feld um 14 Uhr in Bewegung um die 1,8 Kilometer Schwimmstrecke flussabwärts in Angriff zu nehmen. Schnell konnte ich mich mit einigen hochklassigen Bundesligaathleten wie z.B. Maurice Clavel, Paul Schuster und David Breuer absetzen und die Pace bestimmen. Zu Beginn hielt ich mich an den Füßen von Maurice an Platz 2, bevor ich nach ca. 600m ebenfalls an die Spitze ging und Schulter an Schulter mit Maurice auf den Schwimmausstieg zuschwamm. So ging ich an der Spitze liegend aus dem Wasser und auch auf das Rad. Mir war klar, dass jede Sekunde, jeder einzelne Meter, den ich vor Michael lag, Gold für mich wert wäre. Genau deswegen machte ich von Beginn an richtig Druck. An der Spitze liegend baute ich im Flachstück und bis zur Kuppe des ersten harten Anstiegs nach 18 km den Vorsprung auf die Athleten, die mit mir aus dem Wasser gegangen waren, aus. Aber was machte Michael? Holt er auf oder kann ich ihn auf Distanz halten?

Bei Kilometer 22 im nächsten Anstieg bekam ich die Ansage, dass ich über zwei Minuten Vorsprung habe, was mich ziemlich beruhigte… Als ich dann aber in den Serpetinen wenige Kilometer später beim Schulterblick direkt Michael ins Gesicht sah, wurde mir schnell klar, dass diese Zeitangabe wohl für die erste Verfolgergruppe hinter Michael gedacht war. Nachdem mich Michael dann bei ca. Kilometer 30 ein- und dann überholte, gab ich einfach Vollgas. Ich wollte unbedingt Sichtkontakt halten, um meine Chance auf der Laufstrecke zu wahren. Leider wurde Michi dann von einem unachtsamen Streckenposten nicht auf eine scharfe Kurve aufmerksam gemacht; er verbremste sich und fuhr kurz geradeaus in die Straße. Nach diesem Missgeschick war ich wieder vorn und wartete auf die nächste Attacke. Die kam prompt, aber im erlaubten Abstand zum Hinterrad meines Konkurrenten konnte ich diese Attacken immer wieder mitgehen. So kamen wir quasi zeitgleich in T2 an.

Nach dem Wechsel wurde es die erwartete Hitze- und Laufschlacht zwischen Michael und mir. Die Hitze machte mir schon Bedenken sodass ich, auch mit dem Wettkampf in Heidelberg nächste Woche im Hinterkopf, nicht Vollgas auf der Laufstrecke gab. Noch im Stadion konnte ich die Mega-Stimmung genießen. Die vielen Zuschauer auf der Tribüne und an der Strecke machten das Laufen trotz Hitze zu einem Gänsehauterlebnis! Danke nochmal für diese geile Stimmung!!

Aber zurück zum Rennen. Nach einem Kilometer konnte ich schon 10 sek Vorsprung anhäufen. Von hier an lief ich in meinem Rhythmus weiter und schaute nicht mehr zurück, sondern nur auf mich. Am Ende betrug der Vorspung auf Michi 2 min und 4 sek.

Angetan von der super Stimmung, zog ich direkt nach dem Zieleinlauf meinen Chip aus (um kein zweites mal die Zeitmessung auszulösen) und lief noch einmal zu den Zuschauern zum abklatschen und Feiern. Und um das Erlebnis für mich zu toppen, kam Leonie noch bei den Damen als Zweite ins Ziel – trotz ihrer augenscheinlichen Probleme auf der Laufstrecke. Mit solchen Zuschauern geht es kaum besser! Vielen Dank an alle die Daumen gedrückt haben, den Veranstalter, Helfern und allen Zuschauern. Eine tolle Erinnerung!!

 

Patrick Lange
www.patrick-lange.org
Leidenschaft am Limit


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